Liebe Alle,
zu unserem letzten Forentreffen im Februar hatte ich sie schon in Einzelteilen dabei, heute kann ich euch endlich das fertige Modell zeigen:
Eine English Electric Lightnig F.2A im Gewand der No. 19 Squadron der RAF Germany, stationiert auf der Airbase in Gütersloh.
In Gütersloh waren zwei Lightning-Staffeln bis Mitte der 70er Jahre stationiert. Neben der 19. auch das No. 92 (East India) Squadron. Beide Staffel waren zuletzt mit je 13 F.2A, zwei F.2 und einem Trainer T.4 ausgerüstet. In der Nacht waren die Maschinen in großen Hangaren untergebracht und wurden jeden Morgen auf die Flightline gezogen.
Im Monatsturnus stellten die beiden Staffeln im Wechsel die Alarmrotte. Zwei aufmunitionierte Lightnings mussten innerhalb von 5 Minuten in der Luft sein, in der Realität waren aber etwas mehr als drei Minuten sehr gut machbar. Eine F.2A konnte durchschnittlich 85 Minuten in der Luft bleiben und war mit zwei infrarotgeführten Firestreak-Raketen sowie 30mm Aden-Kanonen ausgerüstet. Dank der vertikalen Anordnung der Triebwerke konnte auch ganz entspannt auf einer Düse geflogen werden.
Mit dem Wechsel auf die Phantom zogen beide Staffeln nach Wildenrath weiter und in Gütersloh hielt der Harrier Einzug.
Fun-Fakt am Rande: Die dünnen Reifen des Hauptfahrwerks haben in aller Regel fünf Landungen gehalten und mussten dann getauscht werden.
Der Bausatz lies sich ganz gut bauen. Lediglich der charakteristische Bauchtank hat nicht gepasst und musste mit Sheet verbreitert werden. Auch die Tragflächen müssen ordentlich an den Rumpf angepasst werden.
Dargestellt ist die Kommadeursmaschine XN 781/B in QRA-Konfiguration.
Folgende Details habe ich ergänzt:
- Staurohr aus Federstahl
- gepinselte Positionslichter auf den Tragflächen
- Leitungen an den Hauptfahrwerksbeinen
- Landelichter an den Hauptfahrwerksklappen
- einen Resinschleudersitz
- hier und da Löcher aufgebohrt und mit Nadeln bzw. Strohhalmen nachdetailiert
Lackiert habe ich mit Gunze- und Alclad II-Farben. Dass die Maschinen viel Zeit ungeschützt auf der Flightline verbrachten, sollte auch die Verwitterung widergeben. Erstmals habe ich zusätzliche Chips mit Aquarell-Buntestiften gesetzt. Der olivgrüne Anstrich war der zweite und letzte Anstrich der Gütersloher Lightnings. Je nach Maschine war dieser sehr zerschossen und ausgeblichen und an vielen Stellen schimmerte das Naturmetall durch.
Ein wahrer Geduldsakt war der Bogen mit gut 100 Decals und Warungshinweisen.
Aber nun zu den Bildern:
Hier noch ein "Gruppenfoto" mit meiner anderen Gütersloher Maschine: Einer Supermarine Swift FR.5 der No. 79 Squadron aus den 50ern. Auch Airfix, auch 1:72. Dazwischen fehlt noch die Hawker Hunter FR.6. Bausatz und Decals liegen schon im Keller...
Wer sich mehr für die Geschichte der Lightnings in Gütersloh interessiert, dem kann ich das AirDOC-Heft "British Lightnings" wärmstens empfehlen.
Rückfragen sehr gerne!
Viele Grüße und bleibt gesund, Alex...