Hatschi!
War die Staubschicht doch wieder dicker, als ich sie habe werden lassen wollen...
Abgelenkt von monotoner Bandarbeit habe ich im vergangen halben Jahr wenig Muße gehabt irgendwas zu bauen, geschweige denn lackieren. Gut, das ist nur so halb wahr, habe ich schließlich einen Bling-Bling-Panther angefangen (eieiei), einen T-54B fertig gebaut und mir gegenüber liegt gerade ein Waffenträger auf E-100...ähh egal.
Wie vielleicht schon im letzten Update war ich etwas angepieselt vom Bausatz und den Macken, die ich nicht habe korrigieren können, bzw. selbst verursacht habe. Das meiste wahrscheinlich nur für mich sichtbar und andere nur, wenn ich mit dem Finger drauf zeige.
Aber ich will ja meinen Jahresplan von zwei Modellen in diesem Jahr einhalten und liege derzeit genau zwei Modelle zurück. Also habe ich mich vor einigen Wochen dann wieder an die 109 gesetzt, die seit nunmehr März oder April mit Hauptlackierung auf meinem Schreibtisch lag.
Ich kann ehrlich gesagt nicht mehr viel zu zur Hauptlackierung sagen, außer, dass ich im Grunde vorgegangen bin, wie man es vom letzten Update kennt. Zu sagen wäre vielleicht noch, dass ich keinerlei Masken verwendet habe (außer an der Kanzel latürnich), sondern alles freihand ist. Nicht mit Ruhm bekleckert habe ich mich bei der Flügelvorderkante, wo das Wellenmuster einfach nicht so geworden ist, wie es hätte sein können. Ich weiß aber noch, dass ich damals relativ hastig lackiert habe, weil ich genervt vom Modell und meinen Lackierergebnissen war.
Ich habe jedes Panel wolkig versucht auszumalen indem ich meinen Gun etwas kreisen lassen. Dabei auch wieder lasierend gearbeitet. Ist eine Fläche zu dünn geworden, kann man leicht einfach noch mal drüber und dunkelt das Panel nach. Diese erste Farbe ist bei mir nicht aufgehellt, sondern die normale Farbe, wie sie aus dem Topf kommt. Anschließend helle ich die Hauptfarbe etwa 1:1 mit einem Grau (nicht kein Weiß, das ist mir immer zu hart und schwer kontrollierbar). Erneut gehe ich lasierend über die Panele, diesmal aber mit mehr Fokus auf die Mitte der Flächen, um am Rand das Preshading zu haben und in der Mitte das
Postshading gegenwirken zu lassen. Da der Kontrast dabei aber immer noch recht groß ist, greife ich anschließend wieder zur Grundfarbe und verdünne diese stark. Mit dieser verblende ich die bisherigen Lagen. Dabei achte ich weniger auf einzelne Panele, sondern gehe fast nebelnd über die gesamte Fläche. Ich habe auch schon mehr Lagen genutzt bei dieser Technik und feiner abgestuft, aber ich finde, irgendwo muss man auch mal voran kommen. Gut, leider ist dieses Modell auch nicht mehr der Freudebau, der er mal sein sollte
Allerdings hatte ich auf der Untereite Spaß:
Auf einem Photo habe ich gesehen, dass nur noch bestimmte Teile der Unterseiten deutlih mit RLM 76 lackiert wurden, allerdings ziemlich grob und man ist da wohl einfach nur mit der Spritzpistole einmal der Länge nach rüber. Diesen Effekt fand ich ziemlich cool, weshalb ich das im Kleinen hier auch mal probiert habe. Gefällt mir eigentlich ganz gut. Die Tragflächen sind übrigens ein "Wer findet Unterschiede"-Rätsel. Stefan, Du nicht
Stand Mtte September 2019:
Camouflage fertig, Glanzlack drauf
Bei den Wolken an der Seite bin ich vorgegangen, wie auch beim Preshading schon. Nah dran, Arme aufgestüzt. Zusätzlich ein wenig forciertes Zittern. Und natürlich Gun absolut sauber, aber ist ja selbstverständlich.
Eigentlich wollte ich auf dem Forentreffen schon die fertige Maschine vorzeigen, aber weiter als Decals drauf und erste Kratzer bin ich nicht gekommen.
Schon vor einigen Modellen ist mir aufgefallen, dass ich die Darstellung von Kratzern nur mit Alufarbe irgendwie etwas zu platt fand. Ich will hier keinen Guide dafür machen. Das will ich an dieser Stelle sagen, ich probiere derzeit noch rum. Hier kurzer Bericht von meinem Versuch:
Aus einigen Ammo of Mig Grautönen hab ich mir ein helleres Grau als die bereits verwendeten dunklen Grautöne 74/75 gemischt. Mit in die Schale habe ich dabei Retarder und Verdünner gekippt. Den Retarder, um es möglichst lange lauffähig zu halten. Dann etwas durchmischt. So richtig zufriedenstellend war das nicht. Nächstes Mal tropfe ich wieder was auf meine Nasspalette und mische mit Wasser. Geht genauso gut.
(Ahh, Silvering! Mist!)
Danach fast trockenmalend an mir sinnige Stellen mittels feinem Pinsel.
(Links die bereits behandelte Fläche)
Ich geb's ja gerne zu. Ich bin ein fauler Mensch. Aber diese Panelliner von AK sind mittlerweile meine liebsten Mittel für Washings. Einfach aufzutragen, die Mischungen passen super für das, was sie sagen und ich brauch keine drölf Ölfarben auszuquetschen bzw. erstmal die richtigen anzuschaffen. Ist ja immer etwas Philosophie bei, aber: Ob ich mir jetzt die fertigen Töpfe anschaffe oder ein Arsenal an Ölfarben. Glaube da komme ich preislich vielleicht sogar noch besser weg, wenn ich bedenke, was gute Ölfarben kosten. Nein, ich bin wirklich überzeugt von diesen kleinen Helfern, auch wenn die nichts für Puristen sind. Ich kann's aber verstehen.
Habe das Ganze dann etwa 20-30min antrocknen lassen und habe die Reste schließlich mit einem Zewa abgewischt, welches ich leicht mit White Spirit getränkt habe. Nicht zu nass, sonst kommt alles wieder runter. Ich mache mir beim Auftragen zunutze, dass die Mischung sich nach einer Zeit auch wieder etwas setzt. Solange noch frisch aufgeschüttelt, nehme ich ein wenig mehr auf und streiche entlang größerer Blechstöße entlang und hinterlasse dabei eine recht große Menge Brühe. Bei der 109 gibt es zum Beispiel relativ nah am Rumpf eine Stelle, wo mehrere Nietenreihen liegen. Solche Stellen eignen sich für mehr "Tiefe". Eine dünnere Brühe trage ich z.B. auf das RLM 76 auf.
Ergebnisse:
So, genug für's erste. War ja auch wieder eine Menge Text für relativ wenig Resultat. Aber ich wollte es ja wenigstens einmal wirklich genau gemacht haben.
Wie es jetzt weiter geht, muss ich mir erstmal überlegen. Aber dafür muss ich erstmal wieder nach Hause. Derzeit weile ich noch ein paar Tage an der dänischen Ostseeküste.
Mögliche Angriffspunkte:
- Verwitterung von Decals
- Dreck auf Flugzeugen
- Räder zum Stehen wären auch nicht schlecht
In diesem Sinne,
god nat
Olli